Ratgeber

Hitzewallungen in den Wechseljahren
Mit homöopathischen Mitteln können Frauen in den Wechseljahren den Sommer genießen.

Hitzewallungen in den Wechseljahren

Homöopathische Mittel zur Selbsthilfe

Sommerliche Temperaturen und eine hohe Sonneneinstrahlung sind für viele Frauen, die sich in den Wechseljahren befinden, sehr unangenehm. Wie Betroffene Hitzewallungen mit homöopathischen Mitteln lindern und den Sommer genießen.

Zwischen dem 45. und 55. Lebensjahr produziert der weibliche Körper immer weniger weibliche Geschlechtshormone, bis der Körper die Gebärfähigkeit verliert und in das Alter übertritt. Die Umstellung im Hormonhaushalt führt bei vielen Frauen zu zahlreichen psychischen und physischen Beschwerden. So leiden viele Betroffene unter Schwindel oder Trockenheit und Juckreiz im Genitalbereich. Die Wechseljahrebeschwerden fallen individuell aus und können zwischen sechs Monaten und drei Jahren andauern – solange, bis sich der Körper vollständig umgestellt hat. Nur bei einem Drittel der Frauen sind die Beschwerden behandlungsbefürftig. Plötzliche Hitzewallungen oder Schweißausbrüche gehören zu den typischen Beschwerden in den Wechseljahren und sind weit verbreitet.

Bei stärkeren Beschwerden Arzt aufsuchen

Die beiden Heilpraktikerinnen Daniela Haverland und Dr. Annette Kerckhoff empfehlen in ihrem Buch „Homöopathie für Frauen“ Betroffenen homöopathische Mittel, um leichte Beschwerden sanft zu lindern. Das Mittel der Wahl richtet sich dabei nach den körperlichen und psychischen Begleiterscheinungen der Hitzewallungen. Da die konventionelle Homöopathie zu Nebenwirkungen führt, empfehlen Ihnen die Autorinnen, die Selbstmedikation im Vorfeld mit einem Experten zu besprechen. Neben Heilpraktikern können Sie sich auch an Apotheker mit entsprechender Fachexpertise wenden. Empfinden Sie die Hitzewallungen als unerträglich oder treten weitere Beschwerden hinzu, die Ihr Allgemeinbefinden stark in Mitleidenschaft ziehen, sollten Sie von einer Selbstmedikation absehen und einen Arzt aufsuchen.

Hitzewallungen meist ohne zusätzliches Schwitzen

  • Depressive Stimmung oder Niedergeschlagenheit verbunden mit Kopfschmerzen auf der linken Seite, die bis in den Nacken und den Arm ausstrahlen: Cimicifuga D12
  • Hitziges Temperament gemeinsam mit Kopfschmerzen auf der rechten Seite einschließlich der Augen oder gemeinsam mit Migräne und Erbrechen: Sanguinaria D6

Hitzewallungen und Schweißausbrüche

  • Schweißausbrüche, die keine Erleichterung bringen, Kälte wird als unangenehm empfunden, ein klopfender Kopfschmerz: Belladonna D6
  • Enge Kleidung oder Schmuck am Hals wird als störend empfunden, redselige Stimmung und als erleichternd wahrgenommene Schweißausbrüche: Lachesis D12
  • Hitziges und leicht chaotisches Temperament verbunden mit ungut riechenden Schweißausbrüchen, die jedoch erleichtern, sowie heiße und als brennendempfundene Handflächen, Fußsohlen, Brennen des Scheitels: Sulfur D12

Hitzewallungen mit Begleitsymptom Kopfschmerzen

  • Schweißausbrüche, die keine Erleichterung bringen, Kälte wird als unangenehm empfunden, ein klopfender Kopfschmerz: Belladonna D6
  • Hitziges Temperament gemeinsam mit Kopfschmerzen auf der rechten Seite einschließlich der Augen oder gemeinsam mit Migräne und Erbrechen: Sanguinaria D6
  • Depressive Stimmung oder Niedergeschlagenheit verbunden mit Kopfschmerzen auf der linken Seite, die bis in den Nacken und den Arm ausstrahlen: Cimicifuga D12

Quelle: Daniela Haverland, Dr. Annette Kerckhoff: Homöopathie für Frauen. 1. Aufl. Stuttgart: S. Hirzel Verlag, 2015, S. 161-166.

| Von: Julia Schmidt; Bildrechte: Image Point Fr/Shutterstock
Lippenherpes selbst behandeln

Lippenherpes selbst behandeln

Cremes, Pflaster und Hygiene

Wenn die Sonne scheint und die Urlaubsvorbereitungen in Stress ausarten, dann schlägt er bei einigen Menschen wieder zu – der Lippenherpes. Doch harmlose Infektionen können leicht selbst behandelt werden.

Lippenherpes wird durch das Herpes-Simplex-Virus Typ 1 (HSV-1) ausgelöst. Sowohl interne Faktoren wie Stress oder ein geschwächtes Immunsystem, als auch externe Faktoren – beispielsweise eine erhöhte Sonnenexposition – führen zum Ausbruch der hochansteckenden Bläschen. Betroffene leiden dann unter Kribbeln, Jucken und Spannen der betroffenen Stelle. Auch ein später aufgerissener und blutener Schorf der ehemaligen Bläschengruppen kann zu Schmerzen führen.

Insofern das Virus nicht die Augen befällt und die Bläschen innerhalb von zwei Wochen wieder abheilen, ist Lippenherpes nicht gefährlich. Säuglinge, Kleinkinder, Schwangere und Stillende sollten von einer Selbstmedikation absehen und einen Arzt aufsuchen. Dies gilt auch für immungeschwächte Patienten sowie Betroffene, bei denen der Virus zum ersten Mal auftritt oder der Krankheitsprozess sich trotz Selbsmedikation innerhalb einer Woche nicht bessert.

Lippenherpes verläuft meist harmlos

Da das Virus lebenslang im Körper der infizierten Menschen ausharrt, lässt sich der Organismus nicht grundsätzlich von dem Virus befreien. Für viele Patienten stellen die größer werdenden, eitrigen und später verkurstenden Bläschen jedoch nicht nur ein unangenehmes, sondern vorallem kosmetisches Problem dar. Mittlerweile steht Betroffenen für die Selbstmedikation eine Reihe von Präparaten in der Apotheke zur Verfügung, die nicht nur den Krankheitsprozess verkürzen, sondern auch für eine optisch unauffällige Behandlung sorgen. Die Pharmazeutin Dr. Sabine Werner gibt in der Deutschen Apotheker Zeitung Herpes-Geplagten Tipps, wie sie leichte Fälle der Infektion selbst behandeln.

Sehr wirksam: Nukleosid-Analoga

Als Mittel der Wahl für die Selbstmedikation gelten die Nukleosid-Analoga Aciclovir (beispielsweise Zovirax® Lippenherpescreme oder Acic® Creme bei Lippenherpes) und Penciclovir (Pencivir® bei Lippenherpes, auch als gefärbte Creme). Die beiden Wirkstoffe hemmen die Vermehrung des Virus und verkürzen die Krankheitsdauer Studien zufolge um durchschnittlich zehn Prozent. Tragen Sie die Cremes so früh wie möglich beim ersten Kribbeln oder bei den ersten Rötungserscheinungen auf, da sich das Virus vor allem in den ersten beiden Tagen vermehrt. Dr. Werner rät, die Cremes mit Aciclovir alle vier Stunden – also fünfmal täglich – anzuwenden, Penciclovir sogar alle zwei Stunden, insgesamt sechsmal am Tag. Behandeln Sie am besten die umliegenden Hautareale der betroffenen Stelle mit, um die Ausbreitung der Bläschen zu verhindern.

Sobald sich die Bläschen verkrusten, können Sie die Behandlung mit der Creme beenden. Als Nebenwirkungen wurden lokale Reizungen, Juckreiz und bei Penciclovir Taubheitsgefühle beschrieben. Während Aciclovir für Betroffene jeden Alters zugelassen ist, ist Penciclovir erst für Kinder ab zwölf Jahren geeignet. Schwangere und Stillende sollten die Anwendung im Vorfeld mit ihrem Arzt besprechen.

Alternativen mit Zink und Docosanol

Als schwächer wirkende Alternativen zur lokalen Behandlung von Lippenherpes stehen Ihnen Cremes zur Verfügung mit dem Wirkstoff Docosanol (Muxan® Creme), der das Eindringen des Virus in die Zelle verhindert. Eine zehnprozentige Creme erhalten Sie in der Apotheke rezeptfrei, die auch für Kinder ab zwölf Jahren zugelassen ist. Wie die beiden antiviralen halbfesten Zubereitungen tragen Sie auch dieses Präparat im Anfangsstadium auf die Hautareale – hier ist eine fünfmalige Anwendung täglich (alle drei Stunden) nötig, um eine Wirkung zu erzielen. Abgesehen von leichten Hautreaktionen sind keine Nebenwirkungen bekannt.

Präparate mit Zink als Alternative

bewährt, denn Zink-Salze kühlen, hemmen die Entzündung und fördern die Wundheilung. Tragen Sie die einprozentige Zubereitung (Virudermin®Gel) viermal täglich auf die befallene Stelle auf. Im Gegensatz zu den üblichen weißen Cremes ist dieses Mittel farblos. Als Nebenwirkungen wurden Hautreizungen und Spannungefühle beobachtet.

Hinweis: Greifen Sie nicht auf Hausmittel wie Zahnpasta, Essig oder Alkohol zurück, auch wenn diese aufgrund ihrer stark austrocknenden Wirkung gerne gegen Herpes eingesetzt werden. Die Pharmazeutin rät davon ab, da sie den Heilungsprozess verzögern können.

Transparente Pflaster verbergen Herpesbläschen

Als optisch unscheinbare Variante können Sie auf Hydrokolloid-Pflaster (Compeed® Herpesbläschen-Patch invisible oder Herpatch® Pflaster) ausweichen. Aufgrund ihrer Durchsichtigkeit fallen die sogenannten Herpes-Patches nicht auf und können bei Bedarf mit Make-up oder Lippenstift überschminkt werden. Sie verfügen zwar über keine antiviralen Wirkstoffe, weisen jedoch andere Vorteile auf: Indem das Pflaster die Bläschen abdeckt und deren Sekret aufnimmt, schützt es den betroffenen Bereich nicht nur vor Schmutz und Feuchtigkeit, sondern verhindert überdies die Verbreitung der Viren. Dies ist vor allem im Umgang mit Säuglingen und Kleinkindern sowie für Berufstätige im Gesundheitswesen vorteilhaft. Darüber hinaus lindert das Patch unangenehme Symptome wie Jucken, Krabbeln oder Spannungsgefühle. Unter dem Pflaster herrscht ein feuchtes Wundheilungsmilieu, sodass sich weniger Krusten bilden und die Wunde schneller abheilt.

Hygieneregeln verhindern Ausbreitung 

Das Beachten einiger Hygiene-Regeln verhindert ein Übergreifen des Virus auf andere Körperregionen wie die Augen oder Genitalbereich und schützt vor allem Kleinkinder und Säuglinge vor einer Ansteckung:

  • Berühren Sie nicht die Bläschen und kratzen sie diese nicht auf.
  • Waschen Sie sich vor und nach der Anwendung von halbfesten Zubereitungen und Herpes-Pflastern sorgsam die Hände.
  • Verzichten Sie während einer Herpes-Infektion auf Kontaktlinsen.
  • Wechseln Sie die Zahnbürste nach dem Verkrusten der Bläschen.
  • Tauschen Sie Waschlappen und Handtücher sofort aus, wenn sie während der Akutphase mit den Lippen in Berührung kommen. Das gemeinsame Verwenden von Handtüchern ist in dieser Zeit nicht ratsam, ebenso nicht von Geschirr und Besteck.
  • Küssen ist nicht erlaubt.
  • Achten Sie auf einen guten UV-Schutz der Lippen. Empfehlenswert ist hier der LomaProtect® Lippenpflegestift, der über einen Lichtschutzfaktor von 30 verfügt. Gleichzeitig enthält er Melissenextrakt, welches das Virus bei der Bläschenbildung hindert.

Quelle: Dr. Sabine Werner: Cremen, Kleben oder Hitze. Was bei Lippenherpes hilft. In: Deutsche Apotheker Zeitung, Heft 16, S. 62-65.

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Schüßler-Salze für Babys
Schüßler-Salze helfen schon bei Säuglingen gegen Verstopfungen - damit das Baby wieder lachen kann.

Schüßler-Salze für Babys

Hilfe bei Verstopfung und Erbrechen

Leiden Säuglinge unter Verstopfungen oder Ebrechen, können Eltern die Beschwerden mit Schüßler-Salzen lindern. Wann welches Schüßler-Salz geeignet ist.

Bei unspezifischen Beschwerden wie Verstopfung oder Erbrechen vertrauen viele Menschen auf die Kraft von Schüßler-Salzen. Doch auch schon bei Babys kann das komplementärmedizinische Verfahren helfen, erklärt Dr. Peter Emmerich, Facharzt für Allgemeinmedizin, Homöopathie und Naturheilverfahren. In der „PTA-heute“ gibt er Eltern Tipps, welche Schüßler-Salze gegen leichte Formen von Verstopfungen und Erbrechen bei Babys gegeben werden können.

Die folgenden Hilfestellungen dienen als Orientierung, ersetzen jedoch keine individuell vorgenommene Untersuchung und Behandlung durch einen Facharzt der Homöopathie. Bisher konnte eine spezifische Wirkung der Schüßler-Salz nicht wissenschaftlich belegt werden. Bei ernsteren oder länger anhaltenden Beschwerden sollten Eltern ihr Baby von einem schulmedizinischen Arzt untersuchen lassen.

Ursachen für Verstopfungen bei Säuglingen sind vielfältig

Inwiefern Säuglinge unter einer Verstopfung leiden, ist für Eltern oft schwer nachzuvollziehen, da sich Babys noch nicht eindeutig mitteilen können. Bei gestillten Babys kann ein Stuhlgang alle sieben bis zehn Tage ebenso unbedenklich sein wie fünf- bis siebenmal täglich, erklärt Dr. Claudia Bruhn, Apothekerin und Autorin bei der „Deutschen Apotheker Zeitung“. Ihren Angaben zufolge können Eltern bei allen anderen Säuglingen eine Verstopfung ausschließen, wenn die Kleinen ein- bis dreimal täglich Stuhlgang haben. Füllt Ihr Baby seltener oder häufiger seine Windeln, sollte ein Arzt der Schulmedizin Ihr Kind untersuchen.

Die Ursachen für eine Verstopfung sind vielfältig: Wenn Sie Ihrem Baby zusätzlich zur Muttermilch bereits Beikost anbieten oder Sie es auf Fertigmilch umstellen, kann es mit Verstopfungen reagieren. Auch wenn Eltern beginnen, ihrem Baby Brei zu füttern – vor allem Karottenmus – treten womöglicherweise Verstopfungen auf.

Schüßler-Salze bei Verstopfungen

Dr. Emmerich rät Eltern in diesen Fällen zum Schüßler-Salz Nr. 7, Magnesium phosphoricum D 6. Geben Sie Ihrem Baby sechsmal täglich eine Tablette oder fünf Globuli. Tritt daraufhin keine Besserung ein, behandeln Sie die Symptome einzeln: Bei saurem Aufstoßen lindert das Schüßler-Salz Nr. 9, Natrium phosphoricum D 6, die Beschwerden. Ist das Bäuchlein sehr gebläht und weist die Zunge einen gelben Belag auf, empfiehlt Dr. Emmerich Schüßler-Salz Nr. 6, Kalium sulfuricum D 6. Bei einer hartnäckigen Verstopfung hilft auch das Schüßler-Salz Nr. 8, Natrium chloratum D 6.

Verstopfungen entstehen auch aufgrund von Kummer

Das Schüßler-Salz Nr. 8  – Natrium chloratum D 6 – kann auch bei Säuglingen Abhilfe verschaffen, deren Verstopfungen auf großen Kummer zurückgehen. Dr. Emmerich berichtet von einem Neugeborenen, dessen Eltern sich getrennt hatten und das auf die länger anhaltenden Spannungen in der Familie mit Verstopfungen reagierte. Anfangs verabreichte die Mutter viermal täglich eine Tablette oder fünf Globuli des Präparats. Nach einer Woche stellte sich eine leichte Besserung ein und das Kind hatte täglich eine Stuhlentleerung. Nach vier Wochen erhöhte Dr. Emmerich die Potenzierung auf D 12 und senkte die Dosierung auf eine Tablette zweimal am Tag. Daraufhin füllte das Kind die Windeln wieder nach jeder Mahlzeit mit Stuhl.

Schüßler-Salze bei Erbrechen

Leidet Ihr Baby unter Erbrechen mit käsigem Geruch, können auch hier Schüßler-Salze helfen. Sechsmal täglich eine Tablette oder fünf Globuli des Schüßler-Salzes Nr. 9, Natrium phosphoricum D 6, sollen für eine zeitnahe Linderung der Beschwerden sorgen. Erbricht Ihr Säugling hingegen unverdaute Milch, wählen Sie das Schüßler-Salz Nr. 3, Ferrum phosphoricum D 12 und geben Sie ihrem Kind alle zwei Stunden eine Tablette, bis Sie eine Besserung bemerken. Anschließend erhöhen Sie die zeitlichen Abstände einer Gabe erst auf alle drei, später auf alle vier Stunden. Bis Ihr Kind wieder einigermaßen stabil ist, dauert es oft einige Tage. Dr. Emmerich weist daraufhin, dass die Therapie nicht zu früh beendet werden sollte.

Erkundigen Sie sich bei Ihrem homöopathisch weitergebildeten Apotheker oder bei Ihrem Facharzt für Homöopathie über die genaue Dosierung und Dauer der Anwendung aller hier genannten Schüßler-Salze.

Quelle: Dr. Peter Emmerich: Schüßler-Salze für Babys. In: PTA-heute, Ausgabe 6, März 2016, S. 84-86.

| Von: Julia Schmidt/Dr. Peter Emmerich/DAZ; Bildrechte: Westend61 Premium/Shutterstock
Schüßler-Salze für gesunde Haut
Schüssler-Salze helfen auch bei juckender Haut.

Schüßler-Salze für gesunde Haut

Je nach Hautzustand behandeln

Ob bei Neurodermitis, als allergische Reaktion oder in Verbindung mit Arthritis – Hautveränderungen treten als eigenständige und begleitende Erkrankungen auf. Schüßler-Salze bieten eine Möglichkeit, die Beschwerden ergänzend zu behandeln.
Viele krankhafte Hautveränderungen treten als Begleiterscheinungen von Erkrankungen auf. So sind rote kleine Flecken, die im späteren Stadium zusammenfließen, das charakteristischste Merkmal der Masernvirusinfektion. Auch der sandpapierartige Hautausschlag sowie die anschließende Hautschuppung im Rahmen des Scharlach sind bekannt. Daneben treten Hautveränderungen als eigenständige Erkrankungen auf, zum Beispiel die Neurodermitis. Bei der Psioriasis-Arthritis äußert sich die rheumatische Erkrankung zusammen mit einer Schuppenflechte.

Dr. Peter Emmerich, Facharzt für Allgemeinmedizin, Homöopathie und Naturheilverfahren, gibt in der „PTA heute“ Tipps, wie Sie die Beschwerden bei Hautveränderungen mit Schüßler-Salzen begleitend zur schulmedizinischen Behandlung lindern. Die Anwendung von Schüßler-Salzen sollten Sie im Vorfeld mit Ihrem behandelnden Arzt absprechen. Ihr Apotheker steht Ihnen bei Fragen zur Dosierung und Anwendung zur Seite.
Hautveränderungen oft in Verbindung mit Zungenbelag
Die Behandlung von Hauterkrankungen (Dermatosen) richtet sich nach der Beschaffenheit der Hautveränderung. Dr. Emmerich unterscheidet zwischen nässenden oder bläschenartigen Hauterscheinungen einerseits und zwischen trockenen Hautveränderungen mit Schuppen oder Krusten andererseits. Je nach Zustand der Haut empfiehlt der Facharzt bestimmte Schüßler-Salze. Außerdem kann bei den Hauterkrankungen auch die Zunge von dermatologischen Veränderungen betroffen sein. Der Zustand dieses Organs spielt bei der Wahl des richtigen Mittels eine Rolle.

Schüßler-Salze bei nässenden oder bläschenartigen Hautveränderungen:

  • trüber Bläscheninhalt und gelbliche, wächserne Haut mit dickem weißen Zungenbelag: Calcium phosphoricum D 6
  • Reizung der Haut durch wässrigen Bläscheninhalt, oder die Nasenöffnung wund machender Nasenschleim: Natrium chloratum D 6
  • grünlich bis gelblich-grünlicher Inhalt der Bläschen, oft verbunden mit bräunlichem bis bräunlich-grünem- Zungenbelag oder bitterem Beigeschmack im Mund: Natrium sulfuricum D 6
  • gelblicher, schleimiger Bläscheninhalt, honiggelbe Krusten auf dem Kopf oder rahmartige Absonderungen an den Hautausschlägen, auch bei eitrigen Hautausschlägen (oft nach Impfungen) oder bei weiß-gelbem Zungenbelag: Natrium phosphoricum D 6
  • wässriger, weißer Inhalt der Bläschen mit weißem oder weiß-gräulichem Belag auf der Zunge: Kalium chloratum D 6

Schüßler-Salze bei trockenen Hautveränderungen mit Schuppen:

  • trockene, oft bei Wärme juckende Haut: Calcium fluoratum D 12
  • schmierig, übel riechender Hautausschlag, mit senffarbenem, schlecht riechendem Zungenbelag: Kalium phosphorricum D6
  • tiefe Hautrisse, borkige Schuppen sowie brauner Zungenbelag: Calcium fluoratum D 12
  • stark juckende Hautveränderungen mit starker Oberhautschuppung, oft auf klebrigem Untergrund und gelbem Belag auf der Zunge: Kalium sulfuricum D6
  • starker Juckreiz ohne Zungenbelag: Magnesium phosphoricum D 6 in Kombination mit Kalium sulfuricum D6
  • mehl- oder kleiartige weiß bis weißgraue Schuppen mit weißem Zungenbelag: Kalium chloratum D 6
  • weiße oder weißgelbliche Schuppen mit weißem Zungenbelag: Calcium phosphoricum D 6
  • weiße Schuppen ohne Zungenbelag aber mit reizender Absonderung oder schmerzhaften Bläschen auf der (Schleim-)Haut, bevorzugt auf Zungenrand: Natrium chloratum D 6
  • rote Flecken, eventuell als allergische Reaktion, ohne Belag auf der Zunge: Ferrum phosphoricum D 12


Nehmen Sie die Schüßler-Salze täglich drei- bis sechsmal ein. Eine Gabe entspricht einer Tablette oder 5 Globuli oder 5 Tropfen. Die Schüßler-Salze sollten über mehrere Wochen und Monate eingenommen werden.

Leiden Sie unter starkem Juckreiz bei Neurodermitis, empfiehlt Dr. Emmerich ebenfalls das Mittel Kalium sulfuricum D 6. Dieses Schüßler-Salz wirkt auch bei Abschuppungen oder bei Hautveränderungen im Rahmen von Kinderkrankheiten wie Masern oder Scharlach. Darüber hinaus erweist sich Kalium sulfuricum bei der Behandlung der Gesichtsrose (Rosazea) als hilfreich, wenn das Hautbild abends schlechter ist und durch einen Abendspaziergang eine Besserung eintritt. Falls Ihre Fersen Schrunden aufweisen, rät Dr. Emmerich zur Anwendung von Calcium fluoratum D 12, zwei bis dreimal täglich. Zusätzlich können Sie die Heilungsprozesse durch eine äußerliche Behandlung mit der Salbe desselben Schüßler-Salzes unterstützen.

Quelle: Dr. Peter Emmerich: Schüßler-Salze add on bei Hautkerkrankungen. PTA-heute, Heft 10, Mai 2014, S.76-78.

| Von: Julia Schmidt/Dr. Peter Emmerich/DAV; Bildrechte: Syda Productions/Shutterstock